Was Listenhunde für die Tierheime bedeuten
Ist ein Listenhund einmal im Tierheim gelandet, dauert es erfahrungsgemäß doppelt bis dreimal so lange wie bei anderen Hunden, bis er ein neues Zuhause findet. Schuld daran sind zum einen die vielen Vorurteile und Anfeindungen ihm gegenüber. So dauert eine Vermittlung zum Beispiel besonders lange, wenn Behörden Tiere sichergestellt haben oder der Hintergrund eines Fundtieres unbekannt ist. Zum andern erschweren die gesetzlichen Regelungen sowie die Anfeindungen im öffentlichem Umfeld die Vermittlung: Die Auflagen sind streng, die Hundesteuer für diese Hunderassen ist oftmals höher, viele Vermieter wollen nicht an Besitzer von Listenhunden vermieten, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Das alles macht es den Tierheimen und Tierschutzvereinen schwer, Menschen zu finden, die ein solches Tier übernehmen wollen.
Dazu kommt, dass Listenhunde in der Regel sehr sportliche Hunde sind, die körperliche sowie geistige Auslastung brauchen. Auch sind sie häufig auf den Menschen bezogen und sehr sensibel. Im normalen Tierheimalltag benötigen sie daher die besondere Aufmerksamkeit und Zuwendung der Tierpfleger. Das Tierheim muss für sie mehr Personal einsetzen, sie stärker betreuen und sie intensiver trainieren, um sie beispielsweise auf einen Wesenstest vorzubereiten. Das machen Tierheimmitarbeiter natürlich gerne, doch stellt diese zeitintensive Betreuung in einem vollen Tierheim auch eine Herausforderung dar.
Höhere Kosten für die Tierheime
Mit der längeren Aufenthaltsdauer steigen auch die Kosten für die Tierheime. Eine spezielle Entschädigung durch die Kommunen gibt es nicht. Die Tierheime lösen also ein gesellschaftliches Problem und tragen selbst die finanzielle Last.
Doch trotz allem verdienen diese Hunde natürlich genauso viel Liebe wie alle anderen Tiere auch. Neue Besitzer suchen die Tierheimmitarbeiter immer sorgfältig aus und so vermitteln sie die Tiere nur an sachkundige Halter, die ihnen ein liebevolles neues Zuhause geben.
Möchtest Du einem Listenhund ein passendes neues Zuhause bieten? Dann schau dir gerne unsere FAQs an.
Ein besonderes Dankeschön gilt Xenia Katzurke (Tierschutzverein für Berlin und Umgebung Corporation e.V.) für ihre fachliche Beratung.