Volle Tierheime und steigende Kosten
Die deutschen Tierheime kommen an ihre Grenzen. Viele sind bereits jetzt schon komplett überfüllt oder mussten Aufnahmestopps verhängen. Ein Grund dafür ist die Abgabe der unüberlegt in der Coronazeit angeschafften Tiere. Die vielen Tiere in Betreuung bringen das Personal an seine Grenzen. Die Kosten für die Unterbringung der Tiere, für Tierfutter und Tierärzte steigen weiter an. Hinzu kommen die Kostensteigerung durch den Mindestlohn und die allgemeine Inflation.
Folgen der politischen Versäumnisse
Die Tierheime geben ihr Bestes um den Tieren sichere Obhut zu bieten, sie zu betreuen und zu verpflegen. Doch die finanzielle Lage ist bei den meisten bereits sehr kritisch. Viele der Tierheime sind Altbauten und für Sanierungen oder Vergrößerungen um mehr Tiere artgerecht unterzubringen, fehlt es an finanzieller Unterstützung. Seit mehreren Jahren kommen die Kommunen, welche die Betreuung von Fundtieren meist an die örtlichen Tierheime auslagern, nicht kostendeckend für diese kommunale Pflichtaufgabe auf. Dabei stehen die Zahlungen oft in keiner Relation zu den tatsächlichen Kosten für die Fundtierbetreuung.
Die Tierheime und ihre unterstützenden Mitarbeiter leiden unter den Folgen der politischen Versäumnisse.
Unser Appell:
- Sofortiger Sondertopf als Ausgleich für die gestiegenen Betriebskosten.
- Sofortige Anpassung der Fundtierverträge.
- Sofortige Bereitstellung der Mittel für die Verbrauchsstiftung.
- Verbot des Handels von lebenden Tieren über das Internet.
- Sofortiger Erlass einer Positivliste, welches Tier in privater Hand gehalten werden kann.
- Sofortige Einführung einer Heimtierschutzverordnung.
- Sofortige finanzielle Unterstützung der Tierheime und sozial benachteiligter Tierhalter zur Kompensation steigender Tierarztkosten.
- Sofortige Klarstellung im BGB-Fundtierrecht mit der kommunalen Pflicht, für jedes Tier im Tierheim eine kostendeckende Leistungserstattung zu zahlen.
Wir brauchen einen Rettungsplan
Wir fordern die Kommunen auf, endlich aktiv zu werden und die örtlichen Tierheime finanziell zu unterstützen. Wir brauchen mehr Investitionshilfen und eine höhere Fundtierkostenerstattung. Zudem sehen wir die Bundesregierung in der Pflicht, die im Koalitionsvertrag vereinbarte Verbrauchsstiftung für die Tierheime großzügig auszustatten und zeitnah zu veranlassen.
„Wir brauchen eine konzertierte Aktion für die Tierheime: Bund, Länder und Kommunen müssen schnellstens mit dem Tierschutz an einen Tisch und mit einem gemeinsamen Rettungsplan verhindern, dass der praktische Tierschutz in Deutschland zusammenbricht.“ – Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbund