Handicap-Tiere

Auch Handicap-Tiere verdienen ein liebevolles Zuhause

 

Wie auch bei uns Menschen kommt es in der Tierwelt immer wieder vor, dass aus medizinischen Gründen Gliedmaßen amputiert werden müssen oder sich das Tier durch Lähmungen nur noch eingeschränkt selbstständig fortbewegen kann. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Tier weniger liebenswert ist. Handicap-Tiere haben es leider oftmals nicht leicht ein neues Zuhause zu finden. Denn zu oft wird weggesehen, wenn ein Tier anders ist als die anderen – aber genau das macht sie gerade so besonders. Egal ob taub, blind, gelähmt oder ein Beinchen weniger, auch Handicap-Tiere können so lebensfroh und aktiv sein wie ein körperlich gesundes Tier und verdienen ein glückliches und liebevolles Zuhause.

Wir möchten dazu ermutigen, Tieren mit besonderen Bedürfnissen eine Chance zu geben. Denn bereits ehrliches Interesse und der Wille reichen aus, um einem Tier, mit dem es das Leben bisher nicht so gut gemeint hat, ein schönes Zuhause zu schenken.

Gebt Handicap-Tieren eine Chance

Handicap-Tiere können bereits bei Geburt mit einer Behinderung auf die Welt kommen, oder die Behinderungen sind die Folgen von schweren Unfällen, Misshandlungen oder Krankheiten. Für viele mag es zunächst ein Schock sein, wenn sie ein Tier mit einem Bein weniger sehen. Das sollte jedoch keinesfalls abschrecken oder übermäßig Mitleid erregen. Denn die Erfahrung aus der Praxis, Umfragen und auch wissenschaftliche Studien zeigen, dass viele Hunde und Katzen relativ gut mit den Einschränkungen zurechtkommen und sich die Lebensqualität dadurch oftmals nicht verringert.

Handicaps sind vielseitig und in den meisten Fällen kommen Mensch und Tier auch gut damit zurecht. Die häufigsten Handicaps bei Hunden und Katzen sind beispielsweise fehlende/amputiere Gliedmaßen, Lähmungen, Inkontinenz und Hör- oder Sehbeeinträchtigungen.

Handicap-Hunde

„Hunde leben nur in der Gegenwart, haben keine Angst vor der Zukunft und hadern nicht mit der Vergangenheit.“ – Amy Tan (Schriftstellerin)

Ein Hund mit Handicap denkt nicht über seine Einschränkungen nach, sondern lebt sein Leben wie jeder andere Hund. Er beneidet keine körperlich gesunden Hunde oder denkt „was wäre wenn“- und genau deshalb können Handicap-Hunde glückliche Hunde sein. Ob auf drei Beinen, zwei Beinen und zwei Rädern, ob blind oder taub - so leicht lassen sie sich nicht ausbremsen. Die meisten von ihnen überraschen uns immer wieder, wie sie mit ihren Handicaps auf der Wiese toben und fröhlich die Welt erkunden. Die Lebensfreude der Fellnasen ist unermüdlich.

Dennoch warten sie im Tierheim meist länger auf ein neues Zuhause. Dabei handelt es sich hier um Handicap-Hunde, deren Gesundheitszustand und Lebensqualität genau unter die Lupe genommen wird und die nach den Aussagen von Fachexperten, genauso ein lebenswürdiges Leben führen können, wie körperlich gesunde Hunde. Sie leben ein leidfreies Leben und warten auf verständnisvolle Menschen, mit denen sie ihre Lebensfreude teilen können. Also weshalb die Scheu? Sie brauchen kein Mitleid, sondern jemanden, der sie akzeptiert und liebt, so wie sie sind.

Handicap-Katze

„Wenn man sich mit der Katze einlässt, riskiert man lediglich, bereichert zu werden.“ – Sidonie-Gabriell Colette (Schriftstellerin)

Eine Katze mit Handicap unterscheidet sich vom Wesen, ihren Grundbedürfnissen und ihrer Lebensfreude kaum von einer Katze ohne Handicap. Sie freut sich wie alle anderen über Streicheleinheiten, Aufmerksamkeit und Akzeptanz. Je nach Handicap, passt sie sich schnell an ihre Situation an und führt mit der für Katzen typischen Geschicklichkeit ein glückliches Leben. 

Wie auch bei Hunden, sind geläufige Handicaps bei Katzen ein fehlendes Beinchen oder eine Seh- oder Hörbeeinträchtigung. Und meist können die Samtpfoten ihre Handicaps auch gut kompensieren und brauchen nur wenig Unterstützung. Dank ihrer Geschicklichkeit und sehr ausgeprägten Sinne, können sie sich in ihrer Umgebung gut orientieren und zurechtfinden, so dass nicht jedes Handicap vom Menschen sofort wahrgenommen wird.

In Tierheimen warten sie meist länger auf ein Zuhause. Viele Menschen sind unsicher, ob sie einer Katze mit Handicap gerecht werden können. Dabei werden sie im Tierheim tierärztlich untersucht und festgestellt, ob die Katze mit der vorliegenden Beeinträchtigung weiterhin ein artgerechtes und leidfreies Leben führen kann Sie warten auf Menschen, die sich ihrer annehmen und mit denen sie ihre Lebensfreude teilen können. Sie brauchen kein Mitleid, sondern jemanden, der sie akzeptiert und liebt, so wie sie sind. Lässt man sich einmal auf die Samtpfoten ein, realisiert man schnell, dass sie gar nicht über ihr Handicap nachzudenken scheinen und was für eine Bereicherung sie im eigenem Leben sind.